
Schneeveränderungen mit Fotographien erforschen.
Grönland
Snow2School erforscht Schneeveränderungen in der Uummannaq Region in Grönland und der Eisenerz Region in den Österreichischen Alpen. Klimawissenschaftler:innen der Uni Graz und Sozialanthropolog:innen der Uni Wien arbeiten mit Schüler:innen – den Nachwuchsforschenden – beider Regionen zusammen! Zentraler Aspekt ist das Sammeln und quantitative wie qualitative Auswerten von Schneefotos und ihrer Geschichten. Die Bedeutung der Kombination aus quantitativer wie qualitativer Analyse ist im großen Kontext des globalen Klimawandels und den Auswirkungen sowohl in der Arktis als auch des Alpenraumes zu verstehen. In diesem Bereich der Fotoausstellung finden sich historische Fotos aus Uummannaq, Grönland, beigesteuert vom Arktisk Institut in Kopenhagen.
Grönland ist die größte Insel der Welt: Mit fast 2,5 Millionen km2 hat Grönland die Fläche von Mitteleuropa und ist 26-mal so groß wie Österreich. Der rote Punkt in der Karte zeigt den Standort unserer Forschungsregion Uummannaq. Unsere gesammelten historischen Fotos dieser Region sind von den Siedlungen Illorsuit und Niaqornat.
Illorsuit (dt. Bedeutung: “die vielen großen Häuser”) ist ungefähr 100 km von der Ortschaft Uummannaq entfernt. Im Sommer 2017 hat ein Erdrutsch einen Tsunami verursacht und die Bevölkerung wurde wegen der Gefahr neuerlicher Erdrutsche umgesiedelt. Niaqornat (dt. Bedeutung: “die Kopfform”), ca. 60 km von Uummannaq entfernt, ist seit 1980 von einem Bevölkerungsrückgang betroffen (von 87 zu 38). Es gibt hier zwar keine Straßen, aber ein schmaler Pfad verbindet die wichtigen Dienstleistungsgebäude der Siedlung und die täglichen Tarnsportwege werden mit Hundeschlitten, Snowmobilen oder Booten bestritten. Außerdem gibt es einen Heliport mit Verbindungen zu Uummannaq und anderen Ortschaften.
Eine Gruppe von Menschen mit ihren Hundeschlitten vor einem Kajak, Illorsuit 1901. Die Frau auf der linken Bildseite trägt ihr Kind in einem Amaut, ein spezieller Anorak mit Platz für das Kind auf dem Rücken der Frau. Hundeschlitten repräsentieren die Transportmittel im Winter, Kajaks im Sommer.
Eisfischen, Illorsuit 1901 – Verwendung von Langleinen zum Heilbuttfang auf dem Eis. Der Heilbuttfang ist nach wie vor eine der wichtigsten Erwerbstätigkeiten in Uummannaq. Tatsächlich ist der Heilbuttexport für die grönländische Wirtschaft von großer Bedeutung und macht die Uummannaq Region zu einer der wohlhabendsten in Grönland.
Ein Mann macht sich fertig um Illorsuit im März 1948 auf einem Hundeschlitten zu verlassen. Vielleicht ist er am Weg zum Fjord, um Heilbutte zu fangen. Er trägt die traditionellen Hosen aus Eisbärfell und einen Anorak. Die Häuser im Hintergrund sind in typischen kolonialen Stil gebaut.
Mann und Hundeschlitten auf dem Meereseis, Illorsuit März 1948. Im Hintergrund ist ein Eisberg zu sehen, der im Fjordeis steckt.
Niaqornat von oben, 1986 aufgenommen. Spuren von Hundeschlitten, Schneemobilen und vielleicht sogar Autos zeigen, wie wichtig Schnee und Meereseis in diesem Gebiet sind. Eignen sich sowohl Schnee als auch Eis nicht für den Verkehr und wenn auch ein Vorankommen mit dem Boot schwierig ist, dann sind grönländische Siedlungen oft sehr isoliert im Winter.